„Religion ist ein Weg, der zum Schöpfer führt“ Siebtklässler des Gymnasiums Bad Essen besuchten die Moschee in Linne

Written by sdk.v. Posted in SULTAN MURAD CAMii (Moschee)

sultanmuradLinne. Die islamische Gemeinde im Wittlager Land ist die am längsten bestehende in ganz Niedersachsen. Seit mittlerweile 31 Jahren treffen sich die Muslime der Region in der Sultan-Murad-Moschee in Linne.

Da der siebte Jahrgang des Gymnasiums Bad Essen derzeit im Fach Religion das Thema Islam behandelt, stand ein Besuch auf dem Unterrichtsplan. „Wir respektieren alle Glaubensrichtungen, denn Religion ist ein Weg, der zum Schöpfer führt“, sagte der Religionsbeauftragte Abdulkadir Simsek (deutsch: Blitz), der die Schüler und Schülerinnen mit den Dialogbeauftragten Ömer Gür sowie Seyfi Varol empfing. Das Trio weihte die Jungen und Mädchen zunächst in die Gebetsbräuche der Religion ein. Warum Männer und Frauen getrennt beten?

Männer seien nicht etwa „besser“ als Frauen und daher weiter vorne. Durch diese Abgrenzung sei Konzentration garantiert, und es könne nicht zu Ablenkung kommen, wurde betont. „Nur wenn wir uns richtig konzentrieren, können wir mit unserem Schöpfer in Kontakt treten“, unterstrich Ömer Gür.

Dass das Thema Islam auf reges Interesse stieß, bewiesen die vielen Fragen, die Abdulkadir Simsek ausführlich mit Übersetzer Gür beantwortete. So erfuhren die Siebtklässler, dass in der Moschee nicht gesungen, sondern der Koran rezitiert wird.

In dem Gebetsraum gelte zudem eine Bedeckungsvorschrift für bestimme Körperteile, bei Frauen unter anderem auch für den Kopf. Fünfmal ruft der Muezzin täglich zum Gebet auf, diese Anzahl sei ab der Pubertät Pflicht. Wer aus beruflichen oder anderen Gründen zu den Gebetszeiten verhindert sei, könne dies aber jederzeit nachholen. Eine Pilgerreise nach Mekka sei dagegen nicht zwingend notwendig, falls dadurch zum Beispiel die Familie in finanzielle Schwierigkeiten gerate. Ein Kuss zwischen Mann und Frau in der Moschee ist allerdings strikt verboten. „Es kommen öfters Schulen zu uns. Doch dieser Austausch hätte schon viel früher erfolgen müssen“, so Gür. „Ich behandele alle Kinder, egal welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religion, wie meine eigenen beiden Söhne“, stellt Simsek klar. Zum Abschluss gab es Applaus – das ist in einer Moschee erlaubt.

Quelle: NOZ.de

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